Am 13. Oktober wurde es auf dem Google Blog angekündigt, nun sehen wir die Anpassung der Suchergebnisseite in der Schweiz: gesponserte Ergebnisse, also Suchanzeigen, werden nun gebündelt unter dem Label «Sponsored Results» angezeigt und können mit einem Klick ausgeblendet werden.
Nach der Einführung des KI-Modus verändert sich die Google-Suche also erneut. Was bedeutet dies für Werbetreibende, die Traffic über bezahlte und organische Suche generieren?
Googles Gesponserte Ergebnisse, neu mit der «Ausblende»-Funktion.
Werbung auf den SERPs wird laut Google wesentlich deutlicher als solche gekennzeichnet. Und das, nachdem sich bezahlte Ergebnisse in den letzten Jahren mehr und mehr den organischen angeglichen haben. Warum?
Laut Google dient die Anpassung dazu, die Navigation für User zu verbessern und Kontrolle sowie Transparenz über Ads zu erlangen, indem eine deutliche Unterscheidung zwischen bezahlten und organischen Suchergebnissen gemacht wird.
«This new, larger label stays visible as people scroll, making it clear which results are sponsored — upholding our industry-leading standards for ad label prominence.» (Google)
Google scheint aber auch unter einem gewissen regulatorischen Druck zu stehen, die Werbung in den SERPs grösser hervorzuheben.
Die Ads sind immer noch an prominentester Stelle in den Search Engine Result Pages platziert und können erst ausgeblendet werden, wenn der oder die Nutzer:in sie gesehen hat. Impressions (oder Ad Opportunities) sollten also nicht sinken.
Aber wie sieht es mit Click-Through-Rates und Website-Traffic aus?
Die neue Markierung der «Gesponserten Ergebnisse» kann in zwei Richtungen wirken:
Einerseits könnte sie zu einem höheren Bewusstsein führen, dass es sich hierbei um Werbung handelt, was vermutlich zu bewussteren und selektiveren Klickentscheidungen führt. Nutzer:innen, die bisher den Unterschied zwischen Paid und Organic Search kaum wahrgenommen haben, erkennen evtl. deutlicher, dass es sich um Anzeigen handelt und scrollen womöglich häufiger direkt zu den organischen Treffern.
Andererseits besteht auch die Möglichkeit, dass die gebündelte und visuell unauffälligere Darstellung genau das Gegenteil bewirkt: Die Anzeigen fügen sich stärker in das Gesamtbild ein, werden weniger als Werbung wahrgenommen und könnten dadurch sogar mehr unbeabsichtigte Klicks generieren.
Gerade vor dem Hintergrund, dass die Suchergebnisseiten immer voller werden (Ads und Sitelinks, AI Overviews, organische Ergebnisse, Featured Snippets, Lokale Ergebnisse, Google Shopping Ergebnisse….) ist die Möglichkeit des Einklappens einer dieser Optionen sicher hilfreich für die Übersichtlichkeit…
Trotzdem müssen wir im Hinterkopf behalten: Google verdient kein Geld durch die Ansicht von Werbung allein. Der Klick auf die Ads ist auch in Googles Interesse.
Auch wenn die neuen Google-Änderungen erstmal nach einem Nachteil für Werbetreibende klingen - mit grösserer Kennzeichnung und der Möglichkeit, Anzeigen auszublenden - steckt darin auch eine Chance. Ja, CTR und Traffic könnten sinken, doch die Nutzer:innen, die weiterhin klicken, tun das bewusster und mit höherer Kauf- oder Handlungsabsicht. Die Qualität der Klicks steigt, während Streuverluste abnehmen.
Für Werbetreibende bedeutet das: Wer Anzeigen, Landingpages und Inhalte präzise auf Suchintention und Nutzererwartung abstimmt – und bereit ist, kontinuierlich zu testen und zu lernen – kann aus dieser Veränderung gestärkt hervorgehen. Google zwingt uns sozusagen dazu, bessere Werbung zu machen. Und das ist langfristig kein Nachteil, sondern ein Fortschritt.
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Die bisherigen Markierungen wie "Anzeige" oder "Ad" werden durch ein einheitliches Label "Sponsored results" (oder "Gesponserte Ergebnisse") ersetzt, das nun alle Anzeigenformate (Text-, Shopping-Anzeigen etc.) abdeckt. Sie sind auch oft am oberen Seitenrand gebündelt, was laut Google die Unterscheidung von organischen Ergebnissen erleichtern soll.
Ja, die neuen Funktionen – das Label und die Ausblend-Option – werden aktuell global sowohl auf dem Desktop als auch auf mobilen Geräten ausgerollt. Es ist eine Änderung auf Nutzerebene.
Google reagiert nach eigenen Angaben auf den Wunsch vieler Nutzer nach mehr Übersichtlichkeit, Transparenz und Kontrolle über ihre Suchergebnisse. Das einheitliche Label und die Ausblend-Funktion sollen die Orientierung verbessern und klarer darstellen, welche Ergebnisse bezahlt und welche organisch sind.
Externe Quellen vermuten auch regulatorischen Druck hinter der Änderung.
Nein – sie erscheinen weiterhin an den prominentesten Positionen der Suchergebnisse, ganz oben und unten auf der Seite. Erst nachdem Nutzer:innen sie gesehen haben, können sie ausgeblendet werden. Die Zahl der Impressionen sollte dadurch also kaum sinken.
as ist möglich – aber nicht zwingend. Die neue Kennzeichnung der „Sponsored Results“ kann in beide Richtungen wirken:
– Einerseits sorgt sie für mehr Transparenz. Nutzer:innen erkennen klarer, dass es sich um Werbung handelt, und klicken dadurch selektiver. Das könnte die CTR (Click-Through-Rate) senken.
– Andererseits wirkt die neue, gebündelte Darstellung für manche weniger auffällig. Dadurch könnten Anzeigen natürlicher ins Gesamtbild der Ergebnisse integriert werden – und im Einzelfall sogar mehr Klicks erhalten.
Die Suchergebnisseiten sind komplexer geworden – zwischen Ads, AI Overviews, organischen Treffern, Snippets, Shopping- und Local-Ergebnissen kann es schnell unübersichtlich werden. Die neue Möglichkeit, gesponserte Ergebnisse auszublenden, bringt mehr Kontrolle und Übersichtlichkeit für Nutzer:innen.
Wahrscheinlich ja. Da weniger Anzeigenplätze sichtbar sind und Nutzer:innen Anzeigen ausblenden können, verschärft sich der Wettbewerb um die besten Positionen. Weniger verfügbare Flächen bei gleichbleibender Nachfrage führen in der Regel zu höheren CPCs. Wer jedoch Relevanz, Anzeigenqualität und Nutzererfahrung optimiert, kann dem entgegenwirken und trotz steigender Konkurrenz effizient bleiben.
Relevanz ist das Schlüsselwort. Anzeigen sollten präzise auf die Suchintention abgestimmt sein, mit klaren Headlines, starken Call-to-Actions und passenden Landingpages. Google belohnt hohe Qualitätsfaktoren mit niedrigeren CPCs. Zudem lohnt es sich, Kampagnen schlanker und thematisch klarer zu strukturieren – das hilft den Algorithmen, bessere Entscheidungen zu treffen.
Da Nutzer:innen Anzeigen künftig häufiger ausblenden, gewinnen organische Ergebnisse wieder an Bedeutung. Webseiten sollten also sowohl für klassische Suche (SEO) als auch für generative Suchergebnisse (GEO – Generative Engine Optimization) optimiert werden. Das bedeutet: Inhalte müssen suchintentionbasiert, strukturiert und semantisch stark sein, um in AI Overviews und Featured Snippets zu erscheinen.
Quellen:
https://blog.google/products/ads-commerce/google-search-sponsored-results-label/
https://www.trackbee.io/blog/googles-hide-sponsored-results-update-what-it-means
https://www.androidheadlines.com/2025/10/google-search-hide-sponsored-results-label.html
Bilder erstellt mit Hilfe von ChatGPT und Photoshop