Am 1. Juli 2024 wurde nun endgültig Universal Analytics (UA) abgestellt und damit alle zugehörigen Daten ins Nirvana geschickt. Im März 2023 hatte Google bereits neue GA4 Properties erstellt, falls dies noch nicht im jeweiligen Konto eigenständig umgesetzt wurde. Am 1. Juli 2023 wurden dann in den meisten UA Properties keine Daten mehr gesammelt, alte Daten konnten aber immer noch eingesehen werden. Dies ist nun auch vorbei und damit verabschieden wir uns definitiv von Universal Analytics.
Wir haben uns daher gedacht, dass es an der Zeit für eine Lageeinschätzung ist: Wie erfolgreich war die Umstellung zu GA4? Hält das Tool, was es verspricht?
In 7 Fragen und Antworten beleuchten wir, wie es im Juli 2024 um GA4 steht.
Laut Steve Ganem, dem Product Director von Google Analytics, wurde UA vor über einem Jahrzehnt für eine andere Welt geschaffen – eine Welt, in der Benutzerinteraktionen im Internet noch einfacher und Datenschutzbedenken weniger ausgeprägt waren.
Seitdem habe sich das Internet und dessen Nutzung stark verändert, wodurch auch ein neuer Analyseansatz für das Verhalten der Nutzer:innen nötig wurde. Dieser neue KI-basierte Ansatz, der in GA4 reflektiert ist, mache es zum Beispiel möglich, komplexere User Journeys über mehrere Geräte hinweg zu tracken, ohne dabei die Privatsphäre von Nutzerinnen und Nutzern zu gefährden.
Die Transition von Universal Analytics zu Google Analytics 4 bringt bedeutende Veränderungen mit sich:
Die Datenpräzision von GA4 ist im Vergleich zu Universal Analytics verbessert worden. Universal Analytics konzentrierte sich auf Sitzungen und Seitenaufrufe. GA4 verfolgt alle Benutzerinteraktionen als individuelle Events, was eine präzisere Analyse der User Journeys über verschiedene Geräte und Plattformen hinweg ermöglicht.
Explorationsberichte sind eine neue Funktion in GA4, die tiefere Einblicke in das Verhalten der Kund:innen ermöglichen. Diese Berichte erlauben es, Segmente und Zielgruppen zu erstellen, die Ergebnisse mit anderen Nutzer:innen zu teilen und die Daten für die Verwendung in anderen Tools zu exportieren.
GA4 bietet auch eine automatische Eventverfolgung für eine Vielzahl von Events, die durch grundlegende Interaktionen mit Ihrer App oder Website ausgelöst werden. Diese Funktion erfordert keinen zusätzlichen Code und erleichtert somit die Analyse.
Während GA4 für die Datenanalyse via BigQuery und LookerStudio optimiert wurde, ging ein Grossteil der aus UA bekannten Standard Reports verloren. Die gewünschten Reports können zwar meist eigenständig im Bereich “Explorationsberichte” erstellt und abgespeichert werden. Hier zeigte sich aber im Gespräch mit Kund:innen und Partner:innen, dass das Interface der explorativen Datenanalyse als komplex und schwer zu bedienen empfunden wird und eher für fortgeschrittene Anwender:innen geeignet ist.
Nebst den Standard Reports stehen auch einige Metriken nicht mehr zur Verfügung oder werden anders erfasst, was eine Umstellung der Reporting Frameworks erforderte und die Vergleichbarkeit über mehrere Jahre erschwerte. Ein Beispiel wäre die in der Vergangenheit stark verbreitete Metrik “Bounce Rate”. Während die Bounce-Rate-Metrik zum Launch von GA4 erst gar nicht zur Verfügung stand, unterscheidet sich die Erfassungs-Methode weiterhin deutlich von der Erfassung der Bounce Rate in UA, was die Vergleichbarkeit erschwert.
Das Abschalten von UA am 1. Juli 2024 hat mehrere Auswirkungen. Nachdem die historischen Daten im Idealfall exportiert wurden, gilt es auch, API-Abfragen durch bspw. Looker Studio auf UA Properties anzupassen, da sie keine Daten mehr liefern.
Da nun Universal Analytics offiziell Geschichte ist, sollte die Implementierung von GA4 definitiv finalisiert und Mitarbeitende auf das GA4 Interface geschult und den damit verbundenen Änderungen vertraut gemacht werden.
Weiter sollte beachtet werden, dass UA Audience Listen ebenfalls geschlossen wurden, was die Kampagnen-Performance beeinträchtigen könnte. Audiences sollten deshalb in den Kampagnen Settings auf die neuen Datenquelle aktualisiert werden.
Für die nächsten Monate hat Google bereits spannende Updates für GA4 angekündigt.
GA4 hat sich als mächtiges Tool erwiesen, das durch seinen ereignisbasierten Ansatz und die Nutzung von maschinellem Lernen tiefere und präzisere Einblicke in das Nutzerverhalten ermöglicht. Trotz der vielversprechenden neuen Funktionen und der verbesserten Datenintegration bleibt die Umstellung herausfordernd, insbesondere für Nutzer:innen, die mit der Komplexität der neuen Oberfläche und den veränderten Metriken kämpfen.
Insgesamt hält GA4 jedoch die Versprechen, die es gegeben hat, und stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Webanalyse dar, der sich hoffentlich langfristig auszahlen wird.
Quellen:
https://support.google.com/analytics/answer/11583528?hl=en
https://searchengineland.com/steve-ganem-product-director-of-google-analytics-on-ga4-443706
https://martech.org/the-state-of-ga4-one-year-after-the-big-migration/
https://funnel.io/blog/ga4-vs-universal-analytics
https://www.wtvm.com/2024/06/28/google-shuts-down-universal-analytics-july-1-what-you-need-know/
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