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23. Oktober 2025

Technologie

OpenAI und Perplexity bringen eigene KI-gestützte Browser auf den Markt. Diese integrieren KI-Antworten direkt im Browser. Das verändert, wie Menschen suchen und wie Werbung wirkt.

Inhaltsverzeichnis

  • Was sind Atlas und Comet?
  • Was können diese Browser?
  • Was bedeutet das für Google und Chrome?
  • Mögliche Folgen für den Werbemarkt in der Schweiz
  • Konkrete Handlungspunkte für KMU in der Schweiz
  • Fazit

Was sind Atlas und Comet?

Atlas ist OpenAIs neuer Browser mit integriertem ChatGPT, der am 21. Oktober 2025 vorgestellt wurde. Er ist zunächst für macOS verfügbar, weitere Plattformen (Windows, iOS, Android) folgen in Kürze. Atlas bietet zudem sogenannte Agents, kleine Hilfsprogramme im Browser, die Aufgaben für Nutzer erledigen, z. B. Termine eintragen oder Inhalte zusammenfassen.

Comet ist Perplexitys KI-Browser, der im Juli 2025 zunächst für zahlende Abonnenten eingeführt und am 2. Oktober 2025 weltweit kostenlos verfügbar gemacht wurde. Er zeigt Antworten direkt an, fasst Inhalte zusammen und nutzt ebenfalls Agents. Comet speichert Daten lokal, wenn Nutzer das wünschen.

KI-Browser von OpenAI namens Atlas

KI-Browser von Perplexity namens Comet

Was können diese Browser?

Beide Browser liefern direkte, kurze Antworten. Nutzer brauchen oft keinen Link mehr, um Informationen zu erhalten. Sie integrieren Chat, Suche und Aktionen in einer Oberfläche. Aufgaben lassen sich direkt über die Agents erledigen. Die Anbieter verhandeln bereits mit Geräteherstellern, um die Browser vorzuinstallieren, was eine schnelle Reichweite ermöglicht.

Was bedeutet das für Google und Chrome?

Google hat bereits mit der Integration von Gemini AI in Chrome reagiert und den AI-Mode in Google Search inzwischen in vielen Länder, darunter der Schweiz, ausgerollt. Darüber haben wir vor kurzem berichtet: Googles KI-Modus ist in der Schweiz angekommen. So liefert Google selbst KI-Antworten direkt in der Suche. Chrome verliert dadurch nicht sofort Marktanteile, aber neue Browser können das Nutzerverhalten verändern. Weniger Klicks auf klassische Suchergebnisse sind möglich. Für Google geht es darum, den Nutzerpfad und den Werbeumsatz zu kontrollieren. Kommt ein starker Konkurrent mit viel Traffic, kann sich die Werbeökonomie verschieben. Diese Marktunsicherheit zeigte sich auch durch einen Rücksetzer in dem Aktienkurs von Alphabet (Google-Mutterkonzern), bei der Ankündigung von Atlas.

Mögliche Folgen für den Werbemarkt in der Schweiz

  • Weniger Klicks auf Websites: KI-Antworten reduzieren Organic Traffic. Nutzer werden nach einer Suchanfrage oft nicht mehr auf die Unternehmenswebseite weitergeleitet. Das betrifft alle Unternehmen in der Schweiz. Sie müssen künftig verstärkt Strategien für Zero-Click Search entwickeln. In unserem Blogartikel über das Thema Beyond Search haben wir diese Veränderung genauer beschrieben.
  • Messung wird komplexer: Klickbasierte KPIs liefern nur noch Teilinfos. Wer seine Metrik-Modelle anpasst, bleibt handlungsfähig.
  • Neue Werbeformate: Atlas von OpenAI bietet aktuell in der Schweiz keine neuen Werbeformate. Comet von Perplexity testet in den USA bereits gesponserte Anschlussfragen, die neben KI-Antworten erscheinen. Zudem ist ein Shopping-Assistent verfügbar, der Produkte vergleicht und Käufe direkt über den Browser ermöglicht. OpenAI wird vermutlich mit eigenen Formaten nachziehen. Unternehmen in der Schweiz sollten die Entwicklungen beobachten und neue Formate testen, sobald sie verfügbar werden.
  • Local first: Ohne Klicks gewinnt lokale Sichtbarkeit an Wert. Regionen und Sprache bleiben zentral. Keywords wie «Elektriker Zürich» sind weiterhin wichtig.
  • Datenschutz und Consent: Atlas speichert nur, wenn Nutzer «Browser Memories» aktivieren, während Comet standardmässig Daten lokal hält. Schweizer Recht und Nutzerfragen zum Datenschutz bleiben wichtig. Jeder Nutzer muss für sich selbst entscheiden, was er von sich preisgibt und was nicht. 

Konkrete Handlungspunkte für KMU in der Schweiz

  1. First-Party-Daten stärken: Newsletter, CRM-Signale und Consent-Sammlung optimieren.
  2. Content für direkte Antworten optimieren: FAQ, kurze Antworten und strukturierte Daten auf der Website erhöhen die Chance, in KI-Antworten zu erscheinen.
  3. Local SEO priorisieren: Regionale Landingpages erstellen, Google-Einträge pflegen, Geotagging nutzen.
  4. Neue Formate testen und Strategien überprüfen: Gesponserte Antworten für Werbung einsetzen, sobald sie in der Schweiz ausgerollt werden, und Paid Search-Strategien überprüfen. In unserem Artikel Beyond Search: Intelligente Antworten statt endloser Ergebnisse werden Möglichkeiten zur Diversifizierung von Paid Search-Strategien vorgestellt.
  5. Metrik-Setup anpassen: Conversionpfade, Assisted Conversions und View-throughs in Dashboards integrieren.

Fazit: Das Web wird zur Antwortmaschine, wer sichtbar bleiben will, muss sich neu erfinden

Atlas und Comet verschieben den Zugang zum Web. Für die Schweiz bedeutet das: mehr Fokus auf lokale Relevanz, mehr Sammeln von First-Party-Daten, Testen von neuen Werbeformaten und Überprüfung der eigenen Strategien. Google bleibt wichtig, aber Marktakteure müssen jetzt den Markt beobachten und bei Bedarf handeln, um Sichtbarkeit weiterhin zu gewährleisten.

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Fabio Henggeler

Senior Digital Experience Consultant +41 78 249 26 15 fabio@novaimpact.ch
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